Aktuelles aus Bedburg

Lehrgarten soll in Schlosspark

Bedburg - Monatelang hatten es sich einige Jugendliche auf dem Areal der ehemaligen Stadtgärtnerei im Bedburger Schlosspark gemütlich gemacht. Sie haben das alte Gärtnereigebäude in Schuss gebracht und sich dort jeden Nachmittag getroffen. Doch es kam zu Zerstörungen und Vandalismus durch auswärtige junge Leute, das Projekt musste beendet werden. In die Überlegungen, was denn mit dem mehr als 5500 Quadratmeter großen Areal geschehen soll, haben sich nun auch die Naturschützer eingeschaltet. „Sinnvoll wäre es, dort einen Lehrgarten und einen Treffpunkt für Naturinteressierte einzurichten“, regt Rolf Thiemann an.

Der langjährige Naturschützer kritisiert, dass es nirgendwo in Bedburg eine Anlaufstelle in Sachen Umwelt- und Naturschutz gebe. „Der Turm auf dem Areal oder das Gärtnereihaus könnte künftig vom Nabu und anderen Organisationen genutzt werden.“ Thiemann betont weiter, dass bei einer entsprechenden Nutzung der Fläche alle Vereine - darunter die Angler, die Imker und die Gartenbauer - mit ins Boot genommen werden sollten. „Es gibt Eisvögel und Fledermäuse im Schlosspark, das sollten wir auch unseren Schulklassen zeigen.“ Bei vielen rennt Thiemann mit seinem Plan offenen Türen ein.

„Eine gute Idee, wir würden dies unterstützen“, sagt Dirk Schotten von den „Sielmanns Natur-Rangern“. Schotten würde die Mitarbeit seiner Organisation anbieten, „beim Schulpfad könnten wir unser Wissen einbringen.“ Auch in der Kommunalpolitik gibt es Zustimmung. „Den Vorschlag, dort einen Pfad für Schüler einzurichten, unterstützen wir“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Heike Steinhäuser. Sie regt an, den möglichen Bedarf in den Bedburger Schulen zu ermitteln.

Unterstützung kann Thiemann auch von der CDU und der „Freien Wählergemeinschaft Bedburg (FWG) erhoffen. „Der Schlosspark ist groß genug für ein solches Projekt, eine Zusammenarbeit mit den Schulen sollte zustande kommen“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Georg Kippels. FWG-Kollege Köhlen signalisiert ebenfalls Zustimmung. „Ich will aber wissen, warum das Ansinnen in der Verwaltung keine Zustimmung findet.“

In der Tat ist Bürgermeister kein Freund davon, aus der ehemaligen Gärtnerei eine Art Vereinsheim zu machen. Er erinnert an die Zerstörungen, die dort in den vergangenen Monaten zu beklagen waren. „Wir können eine Unterkunft für die Vereine finden, dazu gibt es aber geeignetere Plätze.“ Die gleiche Meinung vertritt FDP-Fraktionsvorsitzender Jürgen Mitter. Koerdts Pläne mit der Fläche dort sind ebenfalls andere. „Wir sollten das Areal in den Schlosspark integrieren.“

Wahrscheinlich ist nun, dass diese Angelegenheit die Kommunalpolitik im kommenden Jahr beschäftigen wird. CDU, SPD und FWG haben angekündigt, das Thema auf die Tagesordnung des Fachausschusses setzen zu lassen.